Hand Lettering - Part 2: Raue Oberflächen

Products 08.06.2018

Hand Lettering Part 2 Visual

In Kooperation mit Jennifer von styleslettering.de

Nach dem ich im letzten Gastbeitrag die Hand Lettering Fähigkeiten der Papierarten SMOOTH, EXTRASMOOTH und GLOSS vorgestellt habe, geht es im heutigen Blogbeitrag um die Papiere ROUGH, EXTRAROUGH und EXTRAMATT.

Wer mit dem Begriff Hand Lettering noch nichts anfangen kann oder nochmal meinen ersten Blogbeitrag lesen möchte, kann einfach hier klicken.

Ich teste heute wieder folgende Stifte:

  • Bleistift HB
  • Tombow ATB Brushpen (Pinselspitze und Filzstiftspitze)
  • Edding 1340 Brushpen
  • Pentel Brush Sign Pen
  • Sigma Micron 08 (Fineliner)

auf den Papiersorten:

Um die Eignung der Papiere für das Hand Lettering zu testen, habe ich verschiedene Letterings zunächst mit Bleistift vorgezeichnet (und radiert) und anschließend mit den oben genannten Stiften gestaltet. Dabei achte ich auf die Farbverteilung und auf die Glattheit des Papieres.

Los geht’s.

ROUGH White
ROUGH ist das raue Gegenstück zu SMOOTH. SMOOTH eignete sich als glattes Papier bereits gut für‘s Lettering.

Rough fühlt sich relativ glatt an, im Vergleich zu SMOOTH jedoch weniger glatt. Das Vorzeichnen mit dem Bleistift klappt ohne Probleme und auch das Radieren funktioniert einwandfrei.

Tombow, Pentel und Edding Brushpen sowie der Mikron Fineliner lassen sich super auftragen. Das Schwarz kommt sehr schön raus. Lediglich beim Tombow Brushpen ist ein wenig Papierstruktur zu sehen, was den Farbauftrag nicht 100% schwarz macht.

Pro und Kontra
+
Bleistift und Radieren funktionieren ohne Probleme
+ Obwohl das Papier rauer ist, schreiben die Brushpens sehr schön auf dem Papier

-
Der Tombow Brushpen ist das Schlußlicht, da das Papier die Farbe zu sehr aufsaugt und die Struktur des Papieres durch das Schwarz durchscheint.

 

EXTRAROUGH White
EXTRAROUGH ist, ähnlich wie auch bei ROUGH, das raue Pendant zu EXTRASMOOTH. Es wurde in Zusammenarbeit zwischen der Papierfabrik Mohawk und Universität Yale entwickelt. EXTRASMOOTH war bei einem passenden Stift gut für’s Lettering und eines meiner Favoriten.  

Wie der Name schon sagt, ist EXTRAROUGH extra rau. Das merkt man direkt, wenn man über das Papier streicht. Als erfahrene Hand Lettering Künstlerin wusste ich sofort, dass hier die Nutzung der sensiblen Brushpens schwierig werden wird. Trotzdem habe ich es ausprobiert und mein Gefühl ließ mich nicht im Stich.

Für Bleistift, Radierer und Fineliner ist das raue Papier kein Problem. Auch der Pentel Brushpen schreibt gut auf dem Papier. Der Edding Brushpen glitt auch ganz gut über das Papier, allerdings würde ich der empfindlichen Spitze nicht zu viel von diesem Papier zumuten. Der Tombow Brushpen tat sich wieder am schwersten. Beim Schreiben merkte ich direkt, dass die Spitze das nicht lange mitmachen würde. Das sieht man auch im Farbauftrag, denn wieder ist das Schwarz etwas blasser als das der anderen Stifte.

Pro und Kontra
+
Bleistift, Fineliner und Radierer können ohne Probleme benutzt werden
+ Pentel Brushpen schreibt hier ohne Probleme

- Brushpens mit sensibler Spitze (Tombow, Edding) quälen sich über das Papier
- Farbabgabe ist ungleichmäßig

 

EXTRAMATT White
EXTRAMATT ist das raueste gestrichene Papier der Welt. Das macht sich auch beim Lettern bemerkbar. 

Mit dem Bleistift vorzeichnen klappt ohne Probleme, nur das Radieren funktioniert schwierig und hinterlässt Bleistiftreste. Außerdem verschmierte beim Radieren die Farbe des Tombow Brushpens. Die Farbe des Fineliners verschmierte nicht, aber die Farbe wurde blasser.

Der Pentel Brushpen funktioniert auf dem Papier am besten. Der Farbauftrag ist gleichmäßig und Tiefschwarz. Beim Edding und Tombow Brushpen ist der Farbauftrag ungleichmäßig und der untere Teil der Schrift ist etwas heller als der obere Teil. Das Schwarz vom Tombow Brushpen ist deutlich heller als das des Edding Brushpens. Bei beiden Brushpens merkte ich beim Lettern, dass sie sich schwer taten über das Papier zu gleiten.

 

Pro und Kontra
+
Bleistift, Fineliner und Pentel Brushpen schreiben gut
+ Der Farbauftrag vom Pentel Brushpen kommt hier besonders gut zur Geltung

- Bleistiftreste können nur schlecht bis gar nicht wegradiert werden
- Beim Radieren wird die Farbe des Fineliners blasser, Tombow Farbe verschmiert minimal
- Farbauftrag von Tombow und Edding sind ungleichmäßig
- Tombow und Edding haben Probleme über das Papier zu gleiten, weil es zu rau ist

 

Fazit
Die heute getesteten Papiere haben den Brushpens viel abverlangt. Deshalb würde ich lediglich ROUGH zum Lettern verwenden, damit die sensiblen Brushpen Spitzen nicht zu sehr ausfransen.

EXTRAROUGH und EXTRAMATT sind auf jeden Fall zu rau für Brushpens wie Tombow oder Edding. Sie gleiten nicht so leicht über das Papier, was auch das Lettern schwieriger macht. Allerdings ist der Pentel Brushpen ein Allrounder. Denn er hat nicht die sensiblen Nylonfaser-Spitze wie Tombow oder Edding und hat daher keine Probleme auf rauem Papier zu schreiben. Besonders schön kam die Farbe des Pentel Brushpens auf EXTRAMATT hervor.

Weitere Hand Lettering Beiträge:
Hand Lettering - Part 1: Glatte Oberflächen
Hand Lettering - Part 3: Aquarell
 

Die Autorin über sich:
Ich bin Jennifer und seit über zwei Jahren vom Hand Lettering Fieber gepackt. Ich liebe Stifte, Papier und Buchstaben. Immer wieder lasse ich mich vor allem auf Instagram inspirieren und probiere neue Letterings aus. Mittlerweile führe ich einen Hand Lettering Blog (styleslettering.de) und bin besonders aktiv auf Instagram (@kmlr.design).

Fotos: styleslettering.de

Cookies helfen uns die Website zunehmend zu verbessern und dir den bestmöglichen Service zu bieten. Durch die Nutzung dieser Website erklärst du sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden.