Hand Lettering - Part 1: Glatte Oberflächen

Products 30.04.2018

"Metapaper für Handlettering auf SMOOTH White 160g/m2"

In Kooperation mit Jennifer von styleslettering.de

Hand Lettering ist seit über drei Jahren sehr im Trend. So waren das Schreiben und Zeichnen von Buchstaben und Schriftarten wohl noch nie so gefragt seitdem es PC und Smartphone gibt. Aber was ist Hand Lettering überhaupt und was hat Metapaper damit zu tun?

Hand Lettering ist die Kunst der schönen Buchstaben und Schriftzüge. Es wird also nicht die eigene Handschrift verwendet, sondern jeder Buchstabe wird individuell erstellt. Das ist das tolle am Hand Lettering: Jeder kann es, egal wie unleserlich die eigene Handschrift aussieht. Zum Hand Lettering gehören Brush Lettering, Kalligrafie und natürlich die Typografie. Brush Lettering wird mit Pinseln (engl. Brush) oder Stiften mit einer Pinselspitze erzeugt, woher es auch seinen Namen erhält.

Was benötigt man denn jetzt zum Hand Lettering? Ganz wichtig sind natürlich die Stifte: Marker, Pinselstifte, Filzstifte, Fineliner, Bleistift, Pinsel und Farbe. Alles ist möglich. Neben den Stiften fehlt aber noch das passende Papier. Da kommt Metapaper ins Spiel.

Das Portfolio an wunderschönem Papier bei Metapaper ist riesig. Deshalb freue ich mich, in dieser mehrteiligen Blog-Reihe verschiedene Arten der Metapaper Papiere auszuprobieren und mit meinen Lieblingsstiften zu belettern.

Ich habe Papiere mit mehr als 12 verschiedenen Oberflächen zum Testen erhalten. Die verschiedenen Papier habe ich in drei Kategorien unterteilt: Glatt, Rau und Spezialpapier.

Für den heutigen Beitrag habe ich die glatten Papiersorten SMOOTH White (160 g/m2), EXTRASMOOTH White (150 g/m2) und GLOSS White (130 g/m2), alle in der Farbe White, auf ihre Hand Lettering Fähigkeiten getestet. Ich benutze für den Test folgende Stifte:

  • Bleistift HB
  • Tombow ATB Brushpen (Pinselspitze und Filzstiftspitze)
  • Edding 1340 Brushpen
  • Pentel Brush Sign Pen
  • Sigma Micron 08 (Fineliner)

Die Papiere habe ich auf folgende Eigenschaften getestet:

  • Aufwärmübungen (dünne Aufstriche und dicke Abstriche mit dem Brushpen)
  • Vorzeichnen mit Bleistift und Benutzung von Radierer
  • Farbaufnahme und - verteilung
  • Glattheit des Papieres

Zur besseren Übersicht gibt es anschließend noch die Plus- und Minuspunkte der einzelnen Papiersorten.

Los geht’s!

 

SMOOTH White
Das SMOOTH White ist ein geglättetes, hybrides Naturpapier mit einer samtigen Haptik. Und ja, der Name bei SMOOTH White ist Programm: Es ist angenehm glatt und hat einen schönen Weißton. Die Dicke von 160g/m2 ist optimal für Letterings, die man einrahmen möchte. Für den Test habe ich zunächst den Bleistift und den Sigma Fineliner ausprobiert und die Überschrift geschrieben. Beides funktioniert hier sehr gut. Die Bleistiftschrift kann einfach mit einem Radiergummi entfernt werden.

Bei den Aufwärmübungen fällt auf, dass die schwarze Farbe aller Stifte sehr gut zur Geltung kommt und sich die Farbe gleichmäßig verteilt. Die Farbe zieht gut ein und verschmiert hier nicht. Das fällt auch beim fertigen Lettering auf. Denn ich habe das Lettering vorher mit Bleistift vorgezeichnet und anschließend mit dem Brushpen geschrieben. Beim Radieren der Bleistiftlinien verschmierte das Lettering nicht. Besonders der Pentel und der Edding Brushpen gleiten gut über das SMOOTH White. Die Pinselspitze des Tombows tut sich etwas schwerer und blutet minimal aus.

Pro und Kontra
+
Ist besser geeignet für Pinselstifte ohne empfindliche Fasern (z.B. Pentel Brush Sign Pen)
+
Schöne Farbaufnahme
+
Verschmiert nicht, lässt sich gut radieren

- Eventuell nicht glatt genug für empfindliche Pinselstifte (z.B. Tombow), blutet außerdem leicht aus 

 

EXTRASMOOTH White
Metapaper beschreibt das EXTRASMOOTH White als ein superglattes, FSC®-zertifiziertes Naturpapier, das zu 100 Prozent mithilfe von Windenergie hergestellt wird.

Optisch konnte ich nicht viel Unterschied zum SMOOTH feststellen. Der Weißton ist gleich (wie von Metapaper beabsichtigt) und auch die Oberfläche sieht ähnlich aus. Haptisch gesehen, ist das EXTRASMOOTH White allerdings ein wenig glatter. Das stellte ich auch beim Lettern fest. Alle Brushpens glitten ein wenig weicher und einfacher über die Oberfläche.

Bleistift und Fineliner können beim EXTRASMOOTH White ohne Probleme benutzt werden. Allerdings muss hier aufgepasst werden, dass nicht zu früh radiert wird. Mit meiner Ungeduld habe ich ein Lettering mit dem Edding Brushpen verschmiert. Wenn aber die Farbe richtig getrocknet ist, verschmiert beim Radieren nichts mehr. Außerdem fällt auf, dass die Farbaufnahme nicht so gleichmäßig ist wie bei dem SMOOTH White. Vor allem bei den dicken Abstrichen ist der untere Teil des Striches etwas blasser.

Pro und Kontra
+
Glatter als SMOOTH White
+
Alle Brushpens schreiben hier sehr schön
+
Verschmiert nicht, solange man die Farbe lang genug trocknen lässt
+
Bleistift und Radiergummi tauglich

- Farbaufnahme ungleichmäßig, Struktur des Papiers schimmert durch

 

GLOSS White
GLOSS White ist ein standardgestrichenes Papier und das seidenmatt-glänzende Pendant zu dem Papier EXTRAMATT von Metapaper. Aufgrund der glänzenden Oberfläche wird das Licht beim GLOSS White anders reflektiert als bei EXTRAMATT.

Nimmt man das GLOSS White in die Hand, fällt direkt auf wie glatt das Papier ist. Es ist auf jeden Fall das glatteste Papier in dieser Kategorie. Ich war mir zuerst nicht sicher, ob die Farbe der Stifte aufgrund der Oberfläche des Papier halten wird. Aber das Lettern funktioniert sehr gut. Eine Vorzeichnung mit dem Bleistift (HB) ist allerdings eher schwierig, weil das Graphit kaum von dem Papier aufgenommen wird. Auch das Radieren fällt schwer.

Dafür gleiten die Brushpens umso besser auf dem Papier. Diese extrem glatte Oberfläche ist optimal für die empfindlichen Brushpens. Sie können sozusagen auf dem Papier Schlittschuhlaufen (so bezeichnen Hand Letterer sehr glattes Papier, das optimal für die Brushpens sind). Das GLOSS White Papier ist mit 130g/m2 etwas dünner als die anderen beiden.

Die Farbabgabe der Stifte ist gut, jedoch nicht immer gleichmäßig. Auch hier ist beim Lettering mit dem Pentel Brushpen das Lettering verschmiert, da es noch nicht richtig getrocknet war.

Pro und Kontra
+
Super glatt und optimal für Brushpens

- Farbauftrag minimal ungleichmäßig bei dicken Abstrichen
-
Je nach Geschmack kann die Optik des Papieres nicht gefallen, da es nicht die natürliche Papiertextur hat
-
Vorzeichnen mit Bleistift schwierig, da das Papier die Bleistiftfarbe nicht aufnimmt und man den Bleistift nur schwer radieren kann

 

Fazit
Ganz klar, GLOSS ist der beste Untergrund für die geliebten Brushpens. Das Papier ist super glatt und das Lettern macht hier sehr viel Spaß. Ich kann mir einen Block mit diesem Papier sehr gut für Anfänger vorstellen, da man hier gut Üben kann ohne seine Brushpens zu ruinieren.

Aber auch EXTRASMOOTH gehört zu meinen Favoriten. Denn Letterings mit dem Pentel Brushpen sehen sehr schön aus. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das Papier für Tombow und Co. glatt genug ist. Auch die Farbaufnahme ist hier schwierig, da die Struktur des Papieres trotz der schwarzen Farbe durchschimmert. Dieser Effekt kann aber auch ganz schön sein und gefällt mir persönlich sehr gut.

SMOOTH ist eher ungeeignet, zumindest für das Brush Lettering. Denn hier müssen die Brushpens ganz schön kämpfen. Man merkt, dass das SMOOTH und EXTRASMOOTH für den Druck ausgerichtet sind.

Im nächsten Blog-Beitrag werde ich die rauen und matten Papiere von Metapaper testen: EXTRAMATT, ROUGH und EXTRAROUGH. Bis dahin, viel Spaß beim Lettern.

Weitere Hand Lettering Beiträge:
Hand Lettering - Part 2: Raue Oberflächen
Hand Lettering - Part 3: Aquarell

 

Die Autorin über sich:
Ich bin Jennifer und seit über zwei Jahren vom Hand Lettering Fieber gepackt. Ich liebe Stifte, Papier und Buchstaben. Immer wieder lasse ich mich vor allem auf Instagram inspirieren und probiere neue Letterings aus. Mittlerweile führe ich einen Hand Lettering Blog (styleslettering.de) und bin besonders aktiv auf Instagram (@kmlr.design).

Fotos: styleslettering.de

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