= Near Field Communication
NFC...
steht für Near Field Communication. Es handelt sich um eine Kommunikationsform, die in unmittelbarer Nähe des Users stattfindet. Aktiv werden Informationen bis zu einer Reichweite von ca. 10 cm, passiv bis zu einer Reichweite von rund zwei Metern übertragen.
NFC ergänzt die bisher verbreiteten Funktechnologien Wi-Fi (WLAN mit einer Reichweite von rund 100 m) sowie Bluetooth (mit einer Reichweite von rund 10 m). Durch die kurze Distanz ergibt sich eine höhere Abhör- und Interventionssicherheit (z.B. mit aktivem NFC bei bargeldloser Bezahlung) sowie ein intuitiver Informationsaustausch mit direktem Nutzerkontakt (z.B. bei passivem NFC zur Datenübertragung von Orientierungsplänen oder Verpackungen).
Welche Einsatzmöglichkeiten bietet NFC?
Besonders geeignet ist NFC für Bezahlvorgänge. Auch im Kommunikationsbereich ist die Technologie ideal, wenn die Optik eines Objektes durch Barcodes oder QR-Codes gestört werden würde. Eine wirkliche Hilfe kann NFC auch für Menschen mit Seh- oder Körperbehinderung sein. Betroffene können sich beispielsweise über ihr Smartphone den Beipackzettel von Medikamenten vorlesen lassen, ohne einen Code scannen zu müssen.
Visitenkarten mit NFC-Funktion sind der wohl kleinste Prospekt der Welt und können bei fast jeder Gelegenheit ungezwungen weitergegeben werden. So können Informationen und Funktionen, ohne Einsatz einer App, direkt auf das eigene Smartphone übertragen werden. Über den NFC-Chip kann das Handy einen Begrüßungstext auf Japanisch ansagen, die Navigation zum Messestand starten und zeitgleich eine SMS schreiben.
Was sind die Besonderheiten?
Das Außergewöhnliche an NFC ist einerseits die kurze Entfernung bei der Datenübertragung. Hierdurch wird die Manipulation aus dem Umfeld heraus erschwert, insbesondere beim Bezahlvorgang. Außerdem reagiert nur die Kasse, vor der man sich gerade befindet. Beim passiven NFC kann, durch eine integrierte Induktionsantenne, einseitig ohne Energieversorgung gesendet werden, beispielsweise von der Visitenkarte aufs Handy. Durch die geringe Distanz wird die Gegenstelle über ein wechselndes Magnetfeld mit der erforderlichen Energie versorgt.
Welche Vor- und Nachteile des Verfahrens gibt es?
Der Vorteil liegt im bislang ungeschlagenen Funktionsumfang sowie in der Bedienungsfreundlichkeit. Die störende Optik von QR-Codes entfällt. Allerdings hängt die Verwendung der NFC-Funktionalität auch mit höheren Kosten zusammen.
Wieso wird NFC immer öfter bei Printprodukten eingesetzt?
Im Umgang mit Druckerzeugnissen kann die intuitive Handhabung besonders gut genutzt werden. Durch den Einsatz von selbstklebenden NFC-Tags in der Größe einer 1-Cent-Münze, welche entweder aufgeklebt oder einkaschiert werden, lässt sich der Datenspeicher an fast jeder Stelle des Druckprodukts anbringen: Bei Verpackungen auf der Innenseite des Kartons, bei Displays und Orientierungssystemen auf der Rückseite, bei Grußkarten und Visitenkarten zwischen den Papierschichten, hier ist natürlich vor Allem die Multiloft-Technologie zu erwähnen, in die die NFC-Chips sehr gut eingearbeitet werden können.
Was ist bei NFC im Printbereich zu beachten?
Je nach Wunsch, kann der NFC-Schaltkreis gut sichtbar oder völlig unsichtbar platziert werden. Es gibt verschiedene Arten der Datenaufbereitung (Protokolle), wahlweise mit oder ohne Verschlüsselung. Die Chips sind mit verschiedenen Abmessungen und Speicherkapazitäten erhältlich. Letztendlich handelt es sich um winzige Speicherbausteine, die einem USB-Stick ähneln. Allerdings erfolgt der Datentransport hier über Funk.
Generell kann jede Auflagenhöhe mit NFC-Tags bestückt werden. Hohe Auflagen sind jedoch selten, da sie auch mit höheren Kosten verbunden sind. Die Zahl der Exemplare bewegt sich meist zwischen 25 und 2.500.
Wie sehen Sie die Zukunft der Technologie?
NFC hat ds Potenttial sich in vielen Lebensbereichen zu etablieren: Unter der Tapete oder unter dem Teppich, um Wasser- und Stromleitungen anzuzeigen, in Prothesen, um schon vor der OP im Urlaubsland die Adresse vom behandelnden Arzt in der Heimat anzuzeigen, unter dem Gehäuse von Haushaltsgeräten, um die Bedienungsanleitung herunterzuladen, beim Geocaching oder um Orientierung auf Wanderwegen zu bieten, sowie in Textilien, Möbeln, Armaturen...
Auch die Bedeutung der Technologie im Printbereich wird zunehmen: Unter dem Weinetikett, in der Eintrittskarte, in der Visitenkarte, im Buchcover, im Poster, oder, oder, oder. Die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt.