Drucktechnologie

Offsetdruck

Text by Metapaper

1. Wie lässt sich der Offsetdruck in zwei Sätzen beschreiben?

Der Offsetdruck ist ein indirektes Flachdruckverfahren. D.h. die Druckplatte kommt nicht in direkten Kontakt mit dem Druckträger / Papier, sondern überträgt das Druckbild über ein Gummituch auf den Druckträger.

2. Was ist das Besondere am Offsetdruck?

Der Offsetdruck ist die am weiteste verbreitete Drucktechnik im Bücher-, Werbe- und Verpackungsdruck. Durch das indirekte Verfahren wird die Druckplatte „geschont“, so lassen sich sehr hohe Auflagen und ein weites Spektrum an Bedruckstoffen bedrucken wie z.B. sehr raues Papier, Karton etc. Der Offset-Druck ist bei größeren Auflagen, auch wenn er nur statisch drucken kann, sehr effizient da er deutlich schneller druckt als der Digitaldruck.

3. Woher stammt der Offsetdruck? Historisch? Geographisch?

Der Ursprung des Offsetdrucks ist auf die Weiterentwicklung der Lithographie (Steindruck) zurück zu führen. Der Münchner Alois Senefelder suchte 1796 nach einem kostengünstigen Vervielfältigungsverfahren. Zunächst stellte er Hochdruckformen aus Kalkstein für seine Abzüge her, indem er die druckenden Stellen mit Fetttusche abdeckte und die zeichnungsfreien Stellen mit einer leicht sauren Lösung von Gummiarabikum in die glatte Steinoberfläche ätzte. Durch das Benetzen der frisch angeätzten bildfreien Stellen mit Wasser wurden diese nicht von der Farbe überzogen und somit lediglich die gefetteten Bildstellen eingefärbt. Mit der Entdeckung hatte er den Grundstein für das Flachdruckprinzip gelegt, auf dem auch der heutige konventionelle Offsetdruck basiert. Anschließend konstruierte Senefelder die Zylinderpresse, die das Bedrucken von Papierbogen mittels Steinplatte und Gegendruckzylinder ermöglichte.

Mit Einführung der Zinkplatte konnte Ende des 19. Jahrhunderts der Stein durch einen rotierenden Zylinder mit aufgespannter Metallplatte ersetzt werden. 

4.  4. Wie funktioniert der Offsetdruck

a. Allgemein (die Technik) Im Offsetdruck wird das Prinzip genutzt, nach dem sich Fett und Wasser abstoßen. Die Druckplatte wird mit jeder Umdrehung des Zylinders von Feuchtwalzen zunächst befeuchtet, dann von den Farbwalzen mit Farbe versehen. Die Bereiche, die zuvor Wasser angenommen haben, bleiben farbfrei. Die anderen nehmen dagegen Farbe an, sie werden eingefärbt. Das sind später auf dem Bedruckstoff alle farbtragenden Elemente wie beispielsweise Texte, Linien oder Rasterpunkte. Die Druckplatte besteht in der Regel aus Aluminium. Die farbtragenden Stellen werden durch ein Fotopolymer gebildet. Die bildfreien Stellen sind dagegen feuchtigkeitsführend. Sobald genügend Feuchtmittel angeboten wird, versperrt diese dünne Wasserschicht der Farbe den Zugang zu den bildfreien Stellen. Ohne Feuchtmittel würde die gesamte Plattenoberfläche Farbe annehmen.

Prinzipiell unterscheidet man zwischen Bogen- und Rollenoffset. Wie der Name schon sagt ist beim Bogenoffset der Druckträger ein bereits (aus der Papierbahn) geschnittener Bogen. Beim Rollenoffset läuft der Druckträger direkt von der Rolle durch die Maschine und wird meist Inline gefalzt und/oder geschnitten.

b. Was ist möglich / was nicht?

Möglich: Beidseitiger Druck, Speziallacke wie UV-Lack, Soft-Touchlack oder auch Effektpigmentlack.

Nicht möglich: Zu dickes unflexibles Material, Individualisierung des Druckprodukts, Prägungen im Druck.

c.     Gibt es Restriktionen?

i.     Farben

In der Regel wird der Vierfarbendruck (CMYK) angewendet. Sonderfarben können ebenso angewendet werden. Die Anzahl der Sonderfarben ist abhängig von der Anzahl der Druckwerke. Bzw. lassen sich in einem zweiten Druckgang die Standardfarben durch Sonderfarben ersetzen.

ii.     Formate

Die größte Bogenoffsetmaschine stammt von KBA. Diese kann Bogen bis zu einer Größe von 1.490 x 2.050mm bedrucken.

Bis zum Format DIN A3 (297 x 420mm) werden kompakte Offsetdruckmaschinen gebaut, die noch immer für kleinere Druckaufträge benutzt werden

iii.     Papiere (Dicken, etc.)

Das Papier sollte u.a. über eine hohe Rupfestigkeit, gute Farbannahme und eine hohe Scheuerfestigkeit verfügen.

Grammaturen sind von ca. 60g/m2 bis max. 700g/m2 möglich.

iv.     Auflagen

Bogenoffset: Kleine bis mittlere Auflagen
bis 100.000 Bögen

Rollenoffset: sehr hohe Auflagen
bis mehrere Millionen

 

5.  In je einem Satz: Die Vor- und die Nachteile?

Die Vorteile liegen in der sehr hohen Druckgeschwindigkeit bei gleichbleibender Qualität.

Nachteil ist die energieintensive Trocknung im Rollenoffset. Gegenüber dem Digitaldruck lässt sich im Offset nicht jeder Bogen einzeln individualisieren.

6.  Für welche Anwendungen / Projekte ist der Offsetdruck besonders geeignet? Was sind zwei – drei typische Offset Projekte?

Bogenoffset: Standardisierte Flyer, Plakate, Broschüren in mittlerer und großer Auflage.

Rollenoffset: Tageszeitungen, Kataloge, Zeitschriften.

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